https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Schreier_(Lebensmittelchemiker)
Also lebt der Mensch … Jahr. Die ersten … sind seine menschlichen Jahre, die gehen schnell dahin; da ist er gesund, heiter, arbeitet mit Lust und freut sich seines Daseins. Hierauf folgen die … Jahre des Esels, da wird ihm eine Last nach der anderen aufgelegt …. Dann kommen die … Jahre des Hundes, da liegt er in den Ecken und knurrt …, und wenn diese Zeit vorüber ist, so machen die … Jahre des Affen den Beschluss. Da ist der Mensch schwachköpfisch und närrisch, treibt alberne Dinge und wird ein Spott der Kinder.
(Grimms Märchen, Die Lebenszeit).
Was kann ich zum Altern sagen? … Man altert langsam: Zuerst altert die Lust am Leben und an den Menschen … Du verstehst die Bedeutung von allem, alles wiederholt sich auf beängstigend langweilige Art … Dann altert der Körper … in Raten. Und mit einemmal beginnt die Seele zu altern … noch hat sie ihre Sehnsüchte, ihre Erinnerungen, noch sucht sie, noch freut sie sich, noch sehnt sie sich nach Freude. Und wenn die Sehnsucht nach Freude vergeht, bleiben nur noch die Erinnerungen oder die Eitelkeit; und dann ist man wirklich alt, endgültig … Nicht einmal das Unerwartete, Ungewohnte, Schreckliche überrascht einen, weil man alle Wechselfälle kennt, mit allem rechnet, nichts mehr will, weder Gutes noch Schlechtes. Das ist das Alter. Im Herzen lebt noch etwas … irgendwie ein Lebensziel, man möchte jemanden noch einmal wiedersehen, man möchte noch etwas sagen oder erfahren, und man weiß genau, dass der Augenblick dafür kommen wird, aber dann ist es plötzlich nicht mehr so wichtig, die Wahrheit zu erfahren und ihr zu antworten, wie man das in den Jahrzehnten des Wartens angenommen hatte. Allmählich versteht man die Welt, und dann stirbt man … (aus: Sándor Márai, Die Glut)
Geduld! Das Wasser meines kleinen Baches wird zum Meer gelangen! (Jules Renard)